Hauke, 60, aus Wilhelmshaven
Hast du Bikepacking-Erfahrung?
Ich bin nicht ganz sicher, was eigentlich genau die Definition von „Bikepacking“ ist. Ich habe schon lange Strecken mit dem Rad absolviert, auch mehrtägige und auch mit „Arschrakete“ ausgestattet, aber noch nie mit Zelt und Schlafsack, bin stattdessen immer bequemer weise in Hotels abgestiegen. Motto: Je leichter das Rad, desto besser!
Wirst du dich besonders auf das Event vorbereiten?
Erstmal muss mein Gravelrad, das ich eigentlich nur zum Pendeln zur Arbeit benutze, fit für solche Strecken gemacht werden. Und da ich eh vorhabe, im Sommer lange Strecken zu fahren, werde ich mich eh durch lange und längere Trainingsfahrten vorbereiten.
Wirst du eher alleine unterwegs sein, oder startest du gemeinsam mit Freundinnen und Freunden?
Ich habe meinen Freund Andreas sehr leicht und schnell von dieser Tour begeistern können. Wir starten also als Team. Wir hatten witziger weise sowieso vor am 21.06. gemeinsam zu radeln – es sollte im Rahmen der Challenge Bremen-Brocken-Bremen eben dorthin gehen, aber das lässt sich ja auch verschieben ...
Wie wirst du dir die 555 km einteilen?
So wie ich uns beide kenne, werden wir schon einen gewissen Ehrgeiz an den Tag legen. Andererseits werden wir erstmal genau schauen, wie die Strecke tatsächlich aussieht, wie schnell man auf den Gravel-Abschnitten vorankommt. Vielleicht entscheiden wir erst spontan auf der Fahrt, wieviele Stopps wir einlegen und wo.
Wie planst du deine Übernachtungen?
Nee, einen Gaskocher werden wir ganz gewiss nicht einpacken. Schlafsack vielleicht. Mal sehen. Vielleicht werde ich auch abends bei Freunden entlang der Strecke unterkriechen. In Wilhelmshaven könnte ich im eigenen Bett schlafen, aber so kurz vor dem Ziel wird wohl kein Übernachtungsstopp mehr eingelegt.
Wie wirst du navigieren (GPS-Track bekommst du von uns)? Wirst du die Möglichkeit nutzen, dass wir dich über die ganze Strecke tracken?
Das mit dem Tracken über GPS klingt gut, werde ich sicher ausprobieren. Ansonsten werde ich mir die Strecke auf meinen Radcomputer laden, um jede Abzweigung immer gleich im Blick zu haben. Und natürlich werde ich unterwegs einen Blick auf die noch nicht eroberten Kacheln (ride every tile) rechts und links der Strecke haben, dafür also parallel meine Garmin Uhr nutzen. Für zusätzliche Kacheln könnte ich also versucht sein, kleine Umwege in Kauf zu nehmen.
Gibt es etwas, worauf du dich schon jetzt ganz besonders freust?
Andere Mitradler kennenzulernen, nach 400km durch meine Heimatstadt zu rollen, ach vor allem auf eine gute Zeit!
Wenn jemand zweifelt, ob 555 km in vier Tagen zu viel sein könnten, welchen Rat würdest du geben, welchen Tipp hättest du?
Naja, aus dem Stand so ohne jedes Training wäre das wohl zu ambitioniert. Der Hintern muss sich an die Stunden im Sattel gewöhnen. Und das wesentliche Werkzeug mitnehmen! Meine letzte lange Tour musste ich abbrechen, weil mir das Schaltauge brach und ich keinen Ersatz dabei hatte.
Hast du Lust, während des Events ein paar deiner Erlebnisse in deinem Instagram-Channel zu posten?
Gerne! @hauke0815
Wir wünschen Hauke und seinem Freund Andreas eine gute Zeit bei der gemeinsamen Fahrt, die sicherlich so schön wird, dass keine Gedanken an die verschobene Brocken-Bremen-Brocken-Tour „verschwendet“ wird.