Trixi, 54 und Holger, 59 aus Wedel

Habt ihr Bikepacking-Erfahrung?

Trixi: Bisher haben wir keine, aber große Pläne: 2026 soll es zum Nordkap gehen. Eine großartige Gelegenheit, das Vorhaben vor der eigenen Haustür zu testen und sich selbst näher kennenzulernen. 

Holger: Bikepacking-Erfahrung habe ich noch nicht, aber mit der Langstrecke bin ich vertraut. Ich liebe lange Graveltouren – Rennrad sowieso! – gerne auch als Overnighter. 

Werdet ihr euch besonders auf das Event vorbereiten?

Trixi: Im Gegensatz zu Holger, der erfahrener Rennradler und Gravelbiker ist, bin ich blutige Anfängerin. Ich muss mich erstmal an den Rennradlenker gewöhnen und lernen, während der langen Strecken auf die Bedürfnisse des Körpers zu achten (Hungersast & Co.). 

Holger: Der Kauf eines Commuter-Gravelbikes für die Aufnahme großer Packtaschen war der erste Schritt. Die nächste Stufe ist der Aufbau von Ausdauer für lange Strecken mit wenig Nahrung und Flüssigkeit. 

Wie werdet ihr euch die 555 km einteilen?

Trixi: Mein Ziel ist, durchzuhalten und auch was von der Strecke zu sehen. Um den Rest kümmert sich Holger. 

Holger: Das hängt im Wesentlichen von den Witterungseinflüssen ab: Temperatur, Niederschläge und Wind. Ich würde versuchen, in den ersten beiden Tagen 300 km zu schaffen. Für den Rest gilt: schau mer ma, dann seng mer scho. 

Wie plant ihr eure Übernachtungen? 

Trixi: Weil wir ja für die Nordkaptour testen sind Zelt und Schlafsack am Start. 

Holger: Übernachtung 1: Campingplatz bei Geesthacht, Übernachtung 2: Cuxhaven bei Freunden, Übernachtung 3: Campingplatz südlich von Wilhelmshafen, Übernachtung 4: Bremen oder zuhause in Wedel. 

Wie werdet ihr navigieren (GPS-Track bekommt ihr von uns)? Werdet ihr die Möglichkeit nutzen, dass wir euch über die ganze Strecke tracken?

Trixi: Das Tracking finde ich super, denn ich schätze, die/der Eine oder Andere wird mich stalken wollen. 

Holger: Navigieren per Fahrradcomputer (Garmin) und Tracking wird gerne in Anspruch genommen. 

Gibt es etwas, worauf ihr euch schon jetzt ganz besonders freut?

Trixi: Die Strecke! Ich liebe den Norden!!! Und die Mitstreiter:innen samt deren Geschichten. Ich freue mich einfach auf das Abenteuer und die Erfahrungen, die wir sammeln werden. 

Holger: Strecke, Land und Leute. Ich hoffe, es findet sich eine kleine feine Gruppe, in der man sich ergänzen und austauschen kann. 

Wenn jemand zweifelt, ob 555 km in vier Tagen zu viel sein könnten, welchen Rat würdet ihr geben, welchen Tipp hättet ihr? 

Trixi: „Machen ist wie Wollen, nur krasser!“... also einfach ausprobieren. Jede Erfahrung ist am Ende positiv! Das werde ich mir unterwegs sicherlich auch manchmal vorbeten müssen. 

Holger: Wie ich meinem Sohn für die Saimaa-Cycle-Tour in Finnland (300 km in einer Nacht) mit auf den Weg gab: nicht überpacen; immer ausreichend essen und trinken; Pausen machen, wenn einem danach ist; eine Gruppe suchen, die dem eigenen Leistungsniveau entspricht; gegenseitig Geschichten erzählen, dann verfliegt die Zeit von allein. Und ehe man sich versieht, ist man auch schon am Ziel vorbeigerauscht. 


Wir wünschen Trixi und Holger, dass BREMEN 555 ein guter Test für die geplante Nordkap-Tour sein wird, aber vielleicht nicht alles zu 100% klappt, damit dann 2026 im ganz hohen Norden alles perfekt wird.